PM 15 – Solar-Licht für Inseln im Ganges-Delta

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Bonn, 27.11.2014

Solar-Licht für Inseln im Ganges-Delta

Neues Projekt ermöglicht 300 Kindern in entlegenen Orten besseres Lernen mit solaren Schüler-Lampen

Auf abgelegenen Inseln gibt es keine Infrastruktur und keinen Strom. In den wenigen Schulen können die Kinder nur schlecht lernen; wenn es am späten Nachmittag dunkel wird, bleiben ihnen für die Schulaufgaben nur flackernde Petroleum-Lampen. green energy against poverty wird deshalb in vier ein­fachen Dorfschulen solar aufladbare Schüler-Lampen einsetzen, um 300 Kindern eine bessere Zukunft zu geben.

Je abgelegener Orte sind, desto schlechter wird die Infrastruktur. Von Calcutta aus fahren einige wenige Züge zum Bahnhof in Canning; dort enden Verkehr und Versorgung, weiter  geht es nur mit der Fähre. Während des Monsun sind die zahlreichen Flüsse so reißend, dass die Boote nicht fahren kön­nen. Und in der Trocken­zeit sind sie fast ausgetrocknet, so dass die Boote nicht am Pier an­legen können. Wenn der Fluss überquert ist, sind es auf unbefestigten Pisten 36 km bis zum Ort Gosaba. Hier gibt es nur am kleinen Marktplatz Strom, doch in keines der 42 umliegenden Dörfer wurden Leitungen verlegt. Denn die Inseln werden immer wieder überflutet, vom Fluss oder vom nahe gelegenen Ganges-Delta her. Im Durchschnitt liegen die Inseln nur 4 m über dem Meeresspiegel – und der steigt. Die häufigen Wirbelstürme und starke Winde drücken die Wasser­massen die Fluss­läufe hinauf. Also schlechte Bedingungen für feste Straßen, Wasser- und Stromleitungen, medizinische Versorgung und Schulen. Gleich hinter Gosaba beginnen die Sunderbans mit Dickicht und Mangroven­hainen – eines der letzten Rückzugs­gebiete für bengalische Tiger.

In vier Dörfern nahe Gosaba baut die Loreto School aus Calcutta einfache Dorfschulen auf. Ein Gerüst aus Bambusstangen, etwas Wellblech – und trotzdem bieten die neuen Schulen Hoffnung. 300 Kinder lernen hier lesen und schrei­ben, so dass sie später durch Bildung bessere Chancen haben. Ent­sprechend begeistert sind sie bei der Sache und sitzen mit gekreuzten Beinen auf dem Boden. Die Schule dauert bis 16:00; schon um 17:00 geht die Sonne unter. Da es keinen Strom gibt, fehlt auch elektrisches Licht; den Kindern bleiben zum Lernen und für Schulaufgaben nur die alten Petroleum-Lampen. Doch die geben kaum mehr Licht als eine Kerze; der Qualm beißt in Augen und Nase, die offene Flamme ist eine große Feuergefahr. Und der Brennstoff ist trotz Subvention­ierung durch die Regierung so teuer, dass sich die armen Familien ihn kaum leisten können. Wegen der Subventionen ist er immer knapp – erst recht in Gosaba.

Deshalb wird green energy against poverty die Schulen mit kleinen, modernen Schüler-Lampen unterstützen. Mit dem hellen Licht können die Kinder besser lernen. Die Lampen sind auch ein weiterer Anreiz für den Schulbesuch. In der Schule werden die Akkus der Geräte mit Solar-Paneelen aufgeladen; wer nicht regel­mäßig kommt, dessen Lampe bleibt bald dunkel. Neben den kleinen Lese-Lampen gibt es auch größere Lampen, die genug Licht für einen ganzen Raum geben; sie können gegen eine kleine Gebühr ausgeliehen werden. Sechs Jugend­liche aus den Dörfern werden als Solar-Techniker ausgebildet und über­nehmen Wartung der Geräte und kleine Reparaturen. Insgesamt werden 200 arme Familien von dem neuen Projekt profitieren. Besonders wichtig sind die Solar-Lampen für die Dorfschule in Beltali: hier werden haupt­säch­lich Kinder unter­richtet, die es durch eine Behinderung besonders schwer haben. Auch sie sollen durch Bildung die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten.

Lediglich 5 Euro kostet eine solare Schüler-Lampe, für 1.900 Euro kann eine ganze Schule für 100 Kindern mit Lampen, Solar-Paneelen und Ersatz-Akkus ausgestattet werden.

green energy against poverty sammelt weiter Geld für neue Projekte im Ganges-Delta, in indischen Dörfern und Slumschulen bei Calutta.

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