Polarexperte: Klimawandel wird immer noch unterschätzt

Der Polarexperte und Abenteurer Arved Fuchs ist erschüttert, wie stark der Klimawandel die Arktis verändert. Weil in der Arktis die Temperaturen stärker stiegen als im globalen Durchschnitt, seien sie ein „Frühwarnsystem“, sagte Fuchs bei einer Klimadiskussion der Frankfurter Rundschau am 30.3.13. Doch die Politiker weigerten sich, den Kampf gegen den Klimawandel richtig anzupacken: „Banken zu retten geht schnell“ – doch beim Klima: Fehlanzeige. Das mache ihn zornig.

Claudia Kemfert, Ökonomin beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und profilierte Klima-Ökonomin, bezeichnete die Schäden des Nichthandelns beim Klimaschutz längerfristig auf bis zu 20 Prozent des Bruttosozialprodukts; „das sind astronomische Zahlen“. Kemfert warnte davor, ein Stopp der Energiewende werde den Strompreis stabilisieren. Hinter der Anti-Kampagne gegen die Energiewende stünden letztlich Wirtschaftsinteressen der großen Energiekonzerne, die ihr Geschäftsmodell mit zentralen Großkraftwerden retten wollten.

Trotz der Gefahren des Klimawandels mußte Stephan Paulus von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ konstatierten, daß die Fortschritte auf den seit über 20 Jahren stattfindenden Weltklima-Gipfeln sehr zäh seien; der  globale CO2  Ausstoß  sei weiter angestiegen, statt zu sinken.

Die 180 Zuhörer der Diskussion bewegte am meisten, wie der Kampf gegen den Klimawandel konkret umgesetzt werden könne.

FR 31.3.13