Schlagwort-Archive: Klimaforscher

2012 war eines der zehn wärmsten Jahre

Der Klimawandel macht keine Pause: auch das abgelaufene Jahr 2012 gehört zu den zehn wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Das geht aus einem Statusbericht „State of the Climate in 2012“ hervor, den 384 Wissenschaftler aus 52 Ländern unter der Leitung des Nationalen Ozeanografischen und Atmosphärischen Institutes NOAA der US-Regierung hervor. Die US-Studie stellt fest, Für die USA und Argentinien war 2012 das heisseste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen; die Arktis erwärmte sich doppelt so schnell wie andere Regionen, während in der See Antarktis noch nie so viele Eisberge schwammen (als Folge kollabierender Eisschelfe und abbrechender Gletscher). Entsprechend stiegen auch die Meeresspiegel auf Rekordwerte. Derweil nahm die Konzentration des Treibhausgases CO2 auf Spitzenwerte zu; so wurden in 2012 erstmals Werte über 400 ppm gemessen, sogar an einigen Stationen in der Arktis.

Der Report der internationalen Wissenschaftler der US-Behörde steht damit im Gegensatz zu den sog. Klimaskeptikern und auch Berichten von Medien, nach denen der Klimawandel quasi „Pause“ machen würde – woraus implizit abgeleitet wurde, dass der Kampf gegen Klimawandel sei überflüssig.

 

http://www.climate.gov/news-features/understanding-climate/state-climate-2012-highlights

Klimawandel wird über dem 2-Grad-Ziel liegen – Warnung trotz „Pause“ bei Klimaerwärmung

Die Erderwärmung der kommenden 50 bis 100 Jahre wird wahrscheinlich „im Bereich aktueller Klimamodelle liegen, aber nicht am oberen Ende ihrer Reichweite“, schreiben Wissenschaftler.

Das letzte Jahrzehnt war das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880, zugleich fiel der Anstieg der Temperatur zwischen 2000 und 2009 aber etwas niedriger aus als vielfach prognostiziert. Das schreiben Wissenschaftler in einem gestern veröffentlichten Artikel im Magazin Nature Geoscience. Trotz dieser „Pause“ bei der Klimaerwärmung bleibe man aber voraussichtlich deutlich über dem international angestrebten Ziel, den Anstieg auf zwei Grad im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen. (…)

Dass die Daten der Studie nun die schlimmsten Prognosen ausschlössen, sei eine gute Nachricht, meinte Ko-Autor Reto Knutti von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Aber selbst wenn die Wirkung am unteren Ende der Prognosen liege, „bleibt die Erwärmung weiter deutlich über dem Zwei-Grad-Ziel, auf das sich Länder verständigt haben.“ Die Erwärmung der kommenden 50 bis 100 Jahre werde wahrscheinlich „im Bereich aktueller Klimamodelle liegen, aber nicht am oberen Ende ihrer Reichweite“, erklärte Ko-Autor Alexander Otto von der Universität Oxford.

Klimaretter.info 20.5.2013

Klimaforscher: Klimawandel durch Menschen verursacht

Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat seine Auffassung bekräftigt, dass der Mensch ursächlich für den Klimawandel verantwortlich sei. Deshalb rechtfertigten alle Kosten-Nutzen-Analysen und das Vorsorgeprinzip das Ziel, die Temperatur nicht um mehr als zwei Grad über das Niveau vor der Industrialisierung steigen zu lassen, betonte der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung vor dem „Petersberger Klimadialog“. Neue Forschungen gingen jedoch eher von vier Grad Temperaturanstieg als von zwei Grad aus, wenn nicht weitere Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen würden. Die Forschung könne ergeben, „dass das Zwei-Grad-Ziel eher verschärft als abgeschwächt werden sollte“, sagte Schellnhuber. Die Konferenz, mit der die Bundesregierung seit 2010 die Klimaverhandlungen begleitet, dient der Vorbereitung des Weltklimagipfels im November 2013 in Warschau.

FAZ 6.5.2013