Alarmzeichen des Klimawandels in 2012

Auch ohne neue globale Hitzerekorde war das Jahr 2012 geprägt vom sich weiter verschärfenden Klimawandel

Obwohl 2012 „nur“ das neuntwärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1850 war, ist dies kein Zeichen für eine Pause im Klimawandel. Denn der globale Temperaturdurchschnitt lag 2012 um 0,45 Grad höher als der langfristige Durchschnitt von 1961 bis 1990. Außerdem war 2012 das 27. Jahr in ununterbrochener Folge mit  überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Das berichtet die World Meterological Organisation WMO.

Nach Angaben der Wissenschaftler sei wegen der natürlichen Schwankungen im Klimageschehen nicht zu erwarten, dass der Mittelwert der globalen Temperaturen von Jahr zu Jahr steige – dazu sei der Einfluss von Phänomenen wie El Nino, Vulkanausbrüchen etc. auf das Wettergeschehen zu berücksichtigen. Entscheidend sei jedoch, dass die Erde inzwischen wesentlich wärmer sei als noch vor einigen Jahrzehnten – und das sei ein „beunruhigendes Zeichen“, so Michel Jarraud, Generalsekretär der WMO.

Weitere Alarmzeichen sehen die Wissenschaftler in rapiden Rückgang des arktischen Meereises. Im August und September 2012 lag es nur noch bei 4,17 Millionen Quadratkilometern – und damit um 18 Prozent unter dem bisherigen Minus-Rekord von 2007. Auch Extremereignisse wie die Dürre in den USA oder besonders verheerende Überschwemmungen in Pakistan hätten zugenommen. Diese Verschärfung der Wetter- und Klimaereignisse werde „zunehmend durch den Klimawandel geprägt“, sagte Jarraud: „Der Klimawandel verschärft die natürliche Klimavariabilität.“