PM 11 – Weltklimarat: konkrete Projekte gegen Klimawandel

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Bonn, 4.10.2013

Der Weltklimarat fordert zum Handeln auf – greenap hat konkrete Projekte 

Nicht warten, sondern handeln: Bonner Hilfsorganisation ersetzt
Petroleum-Lampen durch Solarlampen

Während der Weltklimarat vor weiterer Verschärfung des Klimawandels warnt und die Staaten zum Handeln auffordert, erscheinen poli­­ti­sche Lösungen ferner denn je. Eine Hilfsorganisation zeigt, was jetzt schon getan werden kann: moderne Solarlampen geben mehr Licht und schonen gleichzeitig das Klima. Sie ersetzen Petroleum-Lampen, die in Regionen ohne Strom die einzige Licht­quelle sind, doch mit ihren Verbrennungsgasen zum Klima­wandel beitragen.

Extremwetterlagen wie Hitzewellen, Starkregenfälle und Trockenzeiten werden in Zukunft weitaus häufiger auftreten und länger anhalten. Die Niederschlagsmengen werden sich sehr ungleich entwicklen: feuchte Weltregionen erhalten mehr Regen, Trockengebiete noch weniger. Das Eis der Gletscher und Polkappen schmilzt schnel­ler als je zuvor. Der Meeresspiegel wird stärker steigen als zuvor befürchtet – im schlimmsten Fall um 82 cm bis zum Ende des Jahrhunderts. Das sind nur einige der deprimierenden Fakten des neuen UN-Klimaberichtes, dessen Kern­ergebnisse vor wenigen Tagen vorgestellt wurden. Und die Wissenschaftler haben weitere schlechte Nachrichten: sie sind sich inzwischen „zu 95 Prozent sicher“, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird.

Während die Politiker mit den erforderlichen Anpassungen zögern, zeigt eine junge Hilfsorganiation, was konkret getan werden kann. Ansatzpunkt sind die weit ver­breiteten Petrolumlampen – das Licht der Armen, denn in Regionen ohne Strom­­versorgung gibt es keine andere Lichtquelle. Doch Petroleum ist teuer und oft schwer zu bekommen; die offene Flamme gibt nicht mehr Licht als eine Kerze, stellt aber eine erhebliche Feuergefahr dar. Die Verbrennungsgase der Flamme reizen Augen und Atemwege, und enthalten beträchtliche Mengen CO2. So tragen die Armen ungewollt zum Klimawandel bei, weil sie sich kein besseres Licht leisen können – und ohnehin bis zu 10 Prozent ihres Einkommens für den fossilen Brenn­stoff ausgeben müssen, dessen Preis direkt vom Weltmarkt, politischen Turbulen­zen und dem Dollar-Wechselkurs hängt.

Die Lösung ist einfach: tragbare LED-Lampen, deren Akkus mit Solar­paneelen aufgeladen werden. Die Bonner Hilfsorganisation green energy against poverty setzt solche Lampen und dazugehörige zentrale Ladestationen, die „Energie-Kioske“, in zahlreichen Dörfern Indiens ein. In Calcutta helfen solare Leselampen den Schulkindern in Slumschulen bei ihren Hausauf­gaben. Die Technik der Solar­lampen ist ausgereift und erprobt. Das Problem ist der Preis – die Armen können sich die (eigentlich recht günstigen) Geräte schlicht nicht leisten, da sie fast einen halben Monatsverdienst kosten. Deshalb arbeitet green energy against poverty mit lokal gut verwurzelten Projektpartnern, die aus Lampen-Nutzern eine Genossen­­schaft aufbauen. Diese Genossenschaft erhält die technische Ausrüstung, organi­siert die Wartung und Aufladung der Lampen, und sammelt dafür Beiträge der Nutzer ein. So wird nicht nur ein technisches Problem gelöst und die Menschen erhalten helles, sauberes Licht; die Genossenschaft wird zum Motor für Ent­wick­lung im Ort. Wenn die Menschen zusammen kommen und gemeinsam handeln, können sie ihre Zukunft ver­bessern – einfach und nachhaltig. Und das ist das Ziel von green energy against poverty.

Eine tragbare Solarlampe kostet 15 Euro und gibt Licht für einen ganzen Raum, eine solare Leselampe für Schulkinder kostet 5 Euro. green energy against poverty sammelt weiter Gelder für Projekte mit diesen Lampen.

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