Brandrodung führt zu Smog und Klimawandel

Singapur und weite Teile von Malaysia leiden jedes Jahr unter dichten Rauchwolken, die durch Brandrodung entstehen und aus Indonesien herüber ziehen – aber noch nie war es so schlimm wie im Juni 2013. Am 21.6.2013 erreichte der Luftverschmutzungsindex PSI einen neuen Rekordwert von 401 Punkten, teilten die Behörden in Singapur mit; damit gilt die Luft als „sehr gesundheitsgefährdend“. Damit übertrifft die Luftverschmutzung dramatisch den bisherigen Rekordwert mit 226 Punkten aus dem Jahre 1997.

Offiziell hat Indonesien ein auf zwei Jahre befristetes Moratorium, das die Rodung von Primärwald  unterbinden soll. Grund dafür sind u.a. Klimaschutzziele, die den CO2-Ausstoß reduzieren sollen. Zerstörung und Brandrodung von Regenwald haben einen großen Anteil daran, dass Indonesien der drittgrößte Treibhausgas-Emmittent der Welt ist.

Ein immer größerer Teil der indonesischen Regenwälder fällt den Palmöl-Plantagen zum Opfer. Indonesien ist der größte Produzent des pflanzlichen Fettes, das nicht nur in Lebensmitteln wie Margarine, Tiefkühlpizza oder Schokoriegeln verwendet wird, sondern auch in Waschpulver, Lippenstift und einer erdrückenden Anzahl weiterer Produkte. Unter anderem durch Palmölplantagen soll auf Sumatra seit den den achtziger Jahren schon die Hälfte des Regenwaldes zerstört worden sein. Besonders viele Treibhausgase werden bei der Rodung in den dort weit verbreiteten Torfmooren frei, da im Boden erhebliche Mengen CO2 gespeichert sind. In den mächtigen, Braunkohle-artigen Schichten können sich die Feuer unter der Erdoberfläche ausbreiten und weiter schwelen – teilweise jahrelang. Nach wie vor gibt es viele Unternehmen, die skrupellos vorgehen, um vom Palmöl-Geschäft zu profitieren – schließlich wächst die weltweite Nachfrage rasant. Bemühungen zur Verringerung der Schäden durch Palmöl-Herstellung hatten bisher keinen Erfolg, u.a. weil sie zu leicht steigenden Preisen für das Produkt führen würden.

 

Quelle: div. Presseberichte 22.6.2013