Der frühere Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern, hat gewarnt, dass der Klimawandel drastischer ausfallen könnte als bisher angenommen. Ohne Eindämmung der Kohlendioxid-Emissionen liege die Wahrscheinlichkeit, dass die Durchschnittstemperatur gegenüber der vorindustriellen Zeit binnen eines Jahrhunderts um 5 Prozent steige, bei 50 Prozent, sagte Stern am Dienstag vor dem Internationalen Währungsfonds in Washington.
Stern hatte 2006 in einer einflussreichen Studie die Gefahren des Klimawandels aufgezeigt. Gegenüber seiner damaligen Prognose hätten die C02-Emissionen und die Effekte der Erderwärmung noch mal zugenommen, sagte Stern. Schon bei einem Anstieg des Meeresspiegels von zwei Metern müssten vermutlich mehrere hundert Millionen Menschen umsiedeln. Selbst wenn die Staatengemeinschaft die Versprechen der Klimakonferenz von 2010 verwirkliche, sei die Welt auf dem Weg zu einer Erwärmung von 4 Grad.
FAZ 4.4.13