PM 12 – Projektreise: Solar-Lampen helfen gegen Armut

Download als PDF: PM 12 Projektreise – Solar-Lampen helfen gegen Armut

Bonn, 13.12.2014

Projektbesuche in Indien:

„Unsere Solar-Lampen helfen wirklich gegen Armut!“

Hervorragende Ergebnisse der Hilfsprojekte mit Erneuerbarer Energie

 Große Erfolge haben sich bei Projektbesuchen in Indien gezeigt. „Die Projekte von green energy against poverty laufen sehr erfolgreich, und die erzielten Wirkungen übertreffen unsere Erwartungen“, beschreibt Sabine te Heesen vom Vorstand der Bonner Hilfs­organisation die Ein­drücke der Besuche. „Die Technik funk­tio­niert hervor­ragend. Die Dorf­gemeinschaften profitieren enorm – beson­­ders die Frauen. Die Bildungsprojekte haben sogar Kinder aus der Kinderarbeit befreit!“ Die Reise im November 2013 führte sie zu mehreren Partner-Organi­sa­tionen; alle Kosten wurden privat getragen, um un­nötige Verwaltungs­kosten zu vermeiden. Besonders beeindruckend sind die Erfolge in den Slumschulen bei Calcutta. Dort nut­zen die Kinder die Lampen für ihre Hausaufgaben, da der Sonnenuntergang bereits kurz nach Schulschluss am späten Nach­mittag ist. Die Kinder kommen jetzt regel­mäßiger zum Unterricht, und es melden sich neue Kinder in den Schulen an – viele von ihnen haben vorher in den nahe­gelegenen Ziegeleien geschuftet. Der Vater der 8-jährigen Bristi Halder erzählt: „Wir haben nicht genug Geld, um ausreichend Petroleum für die alten Lampen zu kaufen, und deshalb konnte meine Tochter nie ihre Hausauf­gaben machen. Mit der neuen Lampe hat sie sich in der Schule enorm verbessert!“ So haben die solaren Schüler-Lampen die Schulen attrak­tiv­er gemacht und damit die Bildung verbessert. Und Bildung ist ein Schlüssel für eine bessere Zukunft.

Verbessert hat sich auch die Situation der Frauen. In den Slumschulen können sie gegen eine geringe Gebühr tragbare Solar-Lampen ausleihen, die ihnen in der Dunkel­heit Sicherheit geben und handwerkliche Arbeiten in den Abend­stunden ermöglich­en. So erhöht sich das Familieneinkommen – und bei den Armen bedeutet das: die Familie wird öfter satt. Unter den lokalen Solar-Technikern der Slumschulen sind zwei Frauen. Von der kleinen Aufwandsentschädigung, die sie für Ihre Arbeit bekommen, können sie knapp ihren Lebensunterhalt bestreiten. Beide sind unverheiratet, eine Ausnahme in Indien. Heirat und Kinder waren früher das einzige, das sich Frauen für ihr Leben vorstellen konnten – und zuvor ein Job als Putzhilfe oder Hausmädchen in den Wohn­un­gen der Mittel­schicht in Calcutta, mit viel Arbeit und wenig Gehalt, mit Demütigung und Aus­beutung bis hin zu sexuellen Übergriffen. Die beiden Solar-Technikerinnen zeigen, dass es auch anders geht: mit ihrer Ausbildung und Erneuerbaren Energien haben sie für einen wichti­gen gesellschaftlichen Wandel gesorgt. Jetzt sind sie ein neues Rollen­bild für Mädchen und Frauen aus den Slums. Die Projekte bekämpfen damit Abhängigkeit und Aus­beutung, sie schaffen Eigenständigkeit, Würde und Zukunfts­perspektiven – das sind entscheidende Schritte zur Ent­wicklung. greenap ist sehr froh über diese starken Wirkungen. „Gerade für Frauen und Kinder sind die Solar-Lampen ein riesiger Fort­schritt“, sagt Sabine te Heesen. Besonders freut sich die promovierte CSR-Managerin, dass diese Erfolge auf grüner Technologie und Erneuer­barer Energie beruhen.

Bei der Reise zeigte sich auch, dass Solar-Paneele und Lampen wie erwartet äußerst robust sind. Auch nach drei Jahren im harten Dauereinsatz funktionieren fast alle Geräten ein­wandfrei; teilweise müssen Akkus ausgetauscht werden, aber das können die lokalen Solar-Techniker zuverlässig erledigen. Die soliden Geräte bilden damit die Basis für nachhaltig erfolgreiche Projekte.

Auch wenn schon viel erreicht wurde: es bleibt noch viel zu tun. Weitere Slumschulen in Calcutta brauchen Solar-Lampen. Die Gehälter der Technikerinnen und Techniker müssen noch für eine Übergangszeit bezuschusst werden, bevor sie sich aus den Gebühren für die Aufladung tragen können. „Wir brauchen dringend weitere Spenden zur Ausweitung der Projekte“, sagt Sabine te Heesen. „Die tollen Ergebnisse der Pro­jekte zeigen, dass das Konzept gut funktioniert, und Erneuerbare Energien wirklich die Armut bekämpfen. So viele Kinder in den Slums hoffen auf uns und wünschen sich eine solare Schüler-Lampe. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen!“

Eine tragbare Solar-Lampe kostet 15 Euro und gibt Licht für einen ganzen Raum, eine solare Leselampe für Schulkinder kostet 5 Euro. green energy against poverty sammelt weiter Gelder für Projekte mit diesen Lampen.

 (600 Worte / 4.200 Zeichen)