Archiv der Kategorie: Armut weltweit

Klimawandel: die Armen in Asien werden besonders leiden

Gerade die Länder Asiens und Ozeaniens wird der Klimawandel besonders schlimm treffen. Mehr Wirbelstürme, Malaria, Trinkwassermangel und Hunger werden die Folge sein. Am schlimmsten betroffen sind die Armen. Das zeigt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung PIK und der Asiatischen Entwicklungsbank ADB.

Aufgrund des Temperaturanstieges könnte die Ernte des wichtigsten Grundnahrungsmittels Reis um die Hälfte fallen; sinkendes Angebot und steigende Preise würden zu mehr Hunger führen. In der Region leben zwei Drittel der Armen der Welt. „Die Länder tragen das höchste Risiko, tiefer in Armut und Katastrophen zu versinken“, sagt Bambang Susantono, Vizepräsident der Entwicklungsbank. „Die globale Klimakrise ist mit Sicherheit die größte Herausforderung, mit der die menschliche Zivilisation im 21. Jahrhundert konfrontiert ist. Und Asien und Ozeanien stehen dabei im Mittelpunkt.“

Bereits jetzt führen extreme Klimaereignisse in vielen Ländern zu Schäden, die mehr als ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten – und viele Todesopfer. Selbst bei einem Anstieg der Temperaturen auf zwei Grad werden die Folgen schwerwiegend sein. „Vier Grad Temperaturerhöhung würde zu humanitären Katastrophen und nicht mehr zu handhabenden Flüchtlingsströmen führen“, sagt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des PIK. Wenn nicht schnell und radikal gehandelt wird, wird die Temperatur allerdings zum Ende des Jahrhunderts in Asien im Durchschnitt um 6 Grad höher liegen. Länder wie Afghanistan, Pakistan und der Nordwesten Chinas müssen sogar mit 8 Grad rechnen.

Es ist also höchste Zeit zu handeln. Auf der nächsten Weltklimakonferenz haben die Regierungen der Welt die Möglichkeit dazu.

 

FAO: weltweit mehr Dicke als Unterernährte

Noch immer sind 868 Millionen Menschen oder 12,5 Prozent der Weltbevölkerung unterernährt, berichtet die die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen. Bei der ersten Veröffentlichung des Welternährungsberichtes in 1947 war es noch die Hälfte der Weltbevölkerung. Im Vergleich zu 1990 hat sich die Zahl der Hungernden nochmals halbiert – während sich gleichzeitig die Zahl der Übergewichtigen verdoppelt hat.

Weltweit gebe es bereits fast doppelt so viele Übergewichtige wie Hungernde; von den 1,4 Mrd. Dicken gelten 500 Mill. sogar als Fettleibig. Diese Fehlernährung koste weltweit über die Gesundheitssysteme im Jahr ca. 3,5 Billionen US-Dollar, heißt es im aktuellen Welternährungsbericht, der am 4. Juni 2013 veröffentlicht wurde.

Papst: Nahrung verschwenden ist wie Stehlen von den Armen

Papst Franziskus beklagt eine „Kultur der Verschwendung“ in einer zunehmend konsumorientierten Welt. Bei seiner wöchentlichen Audienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am 5. Juni 2013, dem UN-Umwelttag, eine Kultur der Verschwendung habe die Menschen gleichgültig gemacht, sogar wenn es um das Wegwerfen von Nahrungsmitteln gehe. Vor zwei Generationen sei dies undenkbar gewesen – und es sei untragbar in einer Welt, in der viele Menschen hungern müßten. Wörtlich sagte de Papst: „Nahrung wegzuwerfen ist, als würde man vom Tisch der Armen und hungrigen stehlen“. Nach verschiedenen Berichten wird weltweit fast die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen – mehr als 2 Mrd. Tonnen Nahrung pro Jahr.

Auch islamische Rechtsgelehrte verurteilen die Verschwendung von Nahrung. Die weggeworfenen Lebensmittel des einen seien die Mahlzeit des anderen, sagte Mohammed Zaki aus Saudi-Arabien zum Abschluss des Ramadan. Gerade beim abendlichen Fastenbrechen landeten Unmengen Lebensmittel auf dem Müll. Dies sei eine Sünde gegen den Sinn des Ramadan, der für Hunger, Entbehrungen und die Not Bedürftiger sensibilisieren solle. Andere Gelehrte bezeichnen Verschwender als „Brüder Satans“, da ein Kennzeichen des Teufels die Undankbarkeit sei.

Klimawandel ist „public enemy No. 1“

Der beginnende Klimawandel ist das größte Hindernis für die Beseitigung der extremen Armut. Das betonte die Vorsitzende der UN-Organisation für Katastrophenabwehr, Margareta Wahlström, am 6. Juni 2013 in Genf bei der Vorstellung eines Arbeitsgruppenberichts des United Nations Office for Disaster Risc Reduction UNISDR.

Der Bericht mit dem Titel „A New Global Partnership: Eradicate Poverty and Transform Economies through Sustainable Development“ beschreibt den Kontext einer Welt mit 1,2 Mrd. Menschen, denen nur 1 Prozent aller Ressourcen zur Verfügung steht, während die reichste Milliarde Menschen über 72 % der Ressourcen verbrauchen. Der Klimawandel sei dabei derjenige Trend ist, der entscheidet, ob das Ziel der Beseitigung extremer Armut erreicht werden kann.

http://www.unisdr.org/archive/33474