PM 2 – Eröffnung: Erster Solar-Kiosk in Orissa / Zentralindien

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Bonn, 9.4.2010

Solarlampen für indische Ureinwohner

Bonner Hilfsorganisation green energy against poverty eröffnet ersten „Solar-Kiosk“

Den ersten „Solar-Kiosk“ hat die Bonner Hilfsorganisation green energy against poverty kurz nach Ostern im südindischen Bundesstaat Orissa eröffnet. Dort werden mit Solar-Paneelen die Akkus von tragbaren Lampen aufgeladen, die die bislang in den Dörfern verwendeten Petroleumlampen ersetzen. Für die arme Bevölkerung bedeutet dies einen großen Fortschritt, da die neuen Lampen wesentlich mehr Licht geben und keinen teuren, um­welt­schädlichen Brenn­stoff mehr verbrauchen. Von dem Projekt profitieren 100 Familien der Adivasi, der verarmten Urbevölkerung Indiens. Am meis­ten profitieren die Kinder: sie haben jetzt genug Licht für ihre Schul­auf­gaben.  

Finanziert wird das Projekt von green energy against poverty, einer neuen Hilfs­organisation, die sich auf Projekte zur Armutsbekämpfung in Ent­wicklungsländern durch Solar­strom, Biogas, Windkraft und andere Erneuer­bare Energien spezialisiert hat. Dafür werden erprobte Entwicklungs­instrumente wie Mikro-Kredite mit neuen Technologien und preisgünstigen Geräten kombiniert. green energy against poverty plant bereits weitere Solar-Kioske und sammelt dafür Spenden.

Im ersten „Solar-Kiosk“ übernimmt ein „Solar-Manager“ die wöchentliche Auf­ladung der Lampen-Akkus. Durch diese zentrale Lade-Station im Dorf werden individuelle Solar-Paneele für jede einzelne Lampe ver­mieden und damit die Kosten reduziert. Gleichzeitig stellt der „Solar-Manager“ die Wartung der Geräte sicher und führt kleinere Reparaturen durch. Der neue Manager, Sanjay Nayak (32 Jahre), sieht einen großen Bedarf: „Schon am ersten Tag sind alle 100 Lampen vergeben. Das zeigt, wie wichtig dieses Projekt ist!“

Die Empfänger der Lampen sind sogenannte „Adivasi“ im gebirgigen Hinterland von Orissa (ca. 300 km von der Regionalhauptstadt Bhubaneshwar entfernt). Nur wenige Entwicklungshilfe-Organisationen arbeiten in dieser entlegenen Gegend. Deshalb kooperiert green energy against poverty mit einem erfahrenen ein­heimischen Partner, der Organi­sation Ashakiran, die von der deutschen Indologin Dr. Cornelia Mallebrein gegründet wurde. Ashakiran hat Selbsthilfeprogramme und Frauengruppen aufgebaut, leistet Gesundheitsversorgung, und unterhält Kinderheime. In den Nachhilfe-Klassen für Schulkinder wurden die Lampen seit einigen Monaten eingesetzt, um die Technik vorzustellen und die Mütter zu über­zeugen. Eine der Lehrerinnen, Binojini Digal (27), berichtet begeistert: „Seit wir die neuen Lampen haben und damit besseres Licht, kommen deutlich mehr Kinder zum Unterricht – weil sie jetzt in den Heften viel mehr sehen und besser lernen können!“

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