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Neu-Delhi ist dreckigste Hauptstadt der Welt

Die chinesische Hauptstadt Peking isst nicht gerade berühmt für saubere Luft – aber Neu Delhi ist rund sieben mal stärker verschmutzt. Die Atemluft hat zeitweise eine Schadstoffbelastung von bis zu 500 Mikrogramm Staub pro Kubikmeter Luft.

Während Peking Fortschritte gemacht hat (nicht zuletzt durch Elektro-Autos statt alter Motoren mit fossilen Brennstoffen), steigt in New Delhi die Belastung gerade im Winter extrem an. Ein wichtiger Grund ist die Verbrennung von organischem Material. Durch Holzfeuer, die bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt für viele Arme die einzige Wärmequelle sind. Aber auch durch das weiträumige Abfackeln von Ernteresten und  und abgeernteten Feldern in der Umgebung der Hautstadt.

Der 6-jährige Swayam freut sich über die fertige Bio-Holzkohle

Für dieses Problem gibt es eine Lösung: die Erntereste können zu hochwertiger Holzkohle veredelt werden, statt einfach unkontrolliert vor sich hin zu schwelen. Ein Projekt von greenap zeigt, wie es geht!

 

 

Quelle: Spektrum.de, „Holzfeuer machen Smog in Neu-Delhi extrem“, 16.3.2023

Strom ist so schmutzig wie vor 20 Jahren

Während der Ausbau der Erneuerbaren Energien rasant zunimmt, wächst auch die Verstromung von Kohle – und führt dazu, dass Strom beim CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde immer noch so schmutzig ist wie vor 20 Jahren. Zu diesem Schluss kommt die Internationale Energieagentur IEA in ihrem Jahresbericht 2012. Deshalb trage trotz des Ausbaus der Erneuerbaren der Stromsektor noch immer zu etwa einem Drittel zur Klimaerwärmung bei, moniert die IEA-Direktorin. Während die Leistung installierter Solaranlagen seit 2011 um 42 Prozent gestiegen sei, steige insbesondere in Europa der Kohleanteil in der Stromerzeugung immer weiter. Einen Grund dafür hat Global 200 in einer Studie recherchiert: die fossile Energie-Branche erhalte 80 Mrd. Euro an versteckten Subventionen, z.B. durch Ausnahmen bei der Mineralölsteuer und fehlende Besteuerung von Flugbenzin.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Rekord aus dem Frühjahr 2013: am 18. April speisten Deutschlands Windkraft- und Solaranlagen 35.902 Megawatt Strom ein, mehr als 50 % der in den Lastspitzen am Mittag von Werktagen benötigten rund 70.000 MW.

Quelle: neue Energie 5/2013, S. 49