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PM 12 – Projektreise: Solar-Lampen helfen gegen Armut

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Bonn, 13.12.2014

Projektbesuche in Indien:

„Unsere Solar-Lampen helfen wirklich gegen Armut!“

Hervorragende Ergebnisse der Hilfsprojekte mit Erneuerbarer Energie

 Große Erfolge haben sich bei Projektbesuchen in Indien gezeigt. „Die Projekte von green energy against poverty laufen sehr erfolgreich, und die erzielten Wirkungen übertreffen unsere Erwartungen“, beschreibt Sabine te Heesen vom Vorstand der Bonner Hilfs­organisation die Ein­drücke der Besuche. „Die Technik funk­tio­niert hervor­ragend. Die Dorf­gemeinschaften profitieren enorm – beson­­ders die Frauen. Die Bildungsprojekte haben sogar Kinder aus der Kinderarbeit befreit!“ Die Reise im November 2013 führte sie zu mehreren Partner-Organi­sa­tionen; alle Kosten wurden privat getragen, um un­nötige Verwaltungs­kosten zu vermeiden. Weiterlesen

Klimawandel bedroht Fortschritte gegen den Hunger

Der Klimawandel bedroht die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen. Außerdem sind die Fortschritte, die in der Bekämpfung des Hungers erreicht wurden, gefährdet. Das belegt eine neue Studie der Universitäten Bonn und Reading (UK), die im renommierten Fachjournal Science erschienen ist.

Von den weltweit sieben Milliarden Menschen sind aktuell ca. zwei Milliarden von Hunger und Mangelernährung betroffen. Der Anteil der Hungernden hat sich seit 1990 von 23 auf 15 Prozent reduziert. „Seit dem Jahr 2007 hat sich diese insgesamt positivere Entwicklung aber wieder abgeschwächt“, sagt Prof. Dr. Joachim von Braun vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn. Als Ursachen sieht er unter anderen steigende Nahrungspreise, Finanzkrisen und extreme Klimaereignisse. Sein Kollege Prof. Dr. Tim Wheeler aus Reading ergänzt:  „Die Regionen der Welt, die schon jetzt besonders von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, werden durch Dürren und vermehrte Extrem-Wetterlagen zusätzlich belastet.“ Zu solchen Risikogebieten zählten etwa das südliche Afrika und Südasien.

Studie: Climate Change Impacts on Global Food Security, „Science“, DOI: 10.1126/science.1239402, August 2013

Klimawandel: Zögern kostet viel Geld

Wenn der Kampf gegen den Klimawandel weiter aufgeschoben wird, steigen die Kosten dramatisch an. Schon ein Aufschub der notwendigen Anpassungen um ein oder zwei Jahrzehnte kann die erforderlichen Kosten verdreifachen, schreibt das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer neuen Studie. Wenn erst nach 2030 gehandelt wird, kostet das in den darauf folgenden zehn Jahren 7 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums – verglichen mit mit 2 Prozent, falls die gleichen Minderungsziele bereits 2015 in einer Klimavereinbarung getroffen werden. Damit wären die kurzfristigen Auswirkungen des verzögerten Handels etwa so groß wie die Wirkungen der weltweiten Finanzkrise, unter der viele Länder immer noch stöhnen.

Auch ökonomisch lohnt es sich deshalb, den erforderlichen globalen Klimavertrag bis 2015 abzuschließen. Unter diesen „Kyoto 2“ Regelungen werden sich nicht nur die Industrie-Staaten, sondern auch Entwicklungs- und Schwellenländer zu Emissionsminderung verpflichten müssen, um die in Gang gekommene Erderwärmung unter 2 Grad zu halten. Je später klimapolische Maßnahmen ergriffen werden, desto schneller (und  mit entsprechend höheren Kosten) müssten die Emissionen verringert werden. „Klimapolitisches Zaudern“, so Studienautor Gunnar Luderer, koste viel Geld.

Bereits heute muss sich die Welt auf Grund der CO2-Emissionen der Vergangenheit auf 1,7 Grad globaler Erwärmung einstellen, betonen die Wissenschaftler. Eine Verzögerung bei der Treibhausgas-Reduktion um zwei Jahrzehnte würde die Untergrenze erreichbarer Klimaziele um 0,4 Grad anheben.

Quelle: www.pik-potsdam.de, Studie „Verzögerte Klimapolitik könnte kurzfristige Vermeidungskosten verdreifachen“ vom 12.9.2013

 

PM 11 – Weltklimarat: konkrete Projekte gegen Klimawandel

Download als PDF: PM 11 Weltklimarat – konkrete Projekte gegen Klimawandel

Bonn, 4.10.2013

Der Weltklimarat fordert zum Handeln auf – greenap hat konkrete Projekte 

Nicht warten, sondern handeln: Bonner Hilfsorganisation ersetzt
Petroleum-Lampen durch Solarlampen

Während der Weltklimarat vor weiterer Verschärfung des Klimawandels warnt und die Staaten zum Handeln auffordert, erscheinen poli­­ti­sche Lösungen ferner denn je. Eine Hilfsorganisation zeigt, was jetzt schon getan werden kann: moderne Solarlampen geben mehr Licht und schonen gleichzeitig das Klima. Sie ersetzen Petroleum-Lampen, die in Regionen ohne Strom die einzige Licht­quelle sind, doch mit ihren Verbrennungsgasen zum Klima­wandel beitragen. Weiterlesen

Alarmzeichen des Klimawandels in 2012

Auch ohne neue globale Hitzerekorde war das Jahr 2012 geprägt vom sich weiter verschärfenden Klimawandel

Obwohl 2012 „nur“ das neuntwärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1850 war, ist dies kein Zeichen für eine Pause im Klimawandel. Denn der globale Temperaturdurchschnitt lag 2012 um 0,45 Grad höher als der langfristige Durchschnitt von 1961 bis 1990. Außerdem war 2012 das 27. Jahr in ununterbrochener Folge mit  überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Das berichtet die World Meterological Organisation WMO.

Nach Angaben der Wissenschaftler sei wegen der natürlichen Schwankungen im Klimageschehen nicht zu erwarten, dass der Mittelwert der globalen Temperaturen von Jahr zu Jahr steige – dazu sei der Einfluss von Phänomenen wie El Nino, Vulkanausbrüchen etc. auf das Wettergeschehen zu berücksichtigen. Entscheidend sei jedoch, dass die Erde inzwischen wesentlich wärmer sei als noch vor einigen Jahrzehnten – und das sei ein „beunruhigendes Zeichen“, so Michel Jarraud, Generalsekretär der WMO.

Weitere Alarmzeichen sehen die Wissenschaftler in rapiden Rückgang des arktischen Meereises. Im August und September 2012 lag es nur noch bei 4,17 Millionen Quadratkilometern – und damit um 18 Prozent unter dem bisherigen Minus-Rekord von 2007. Auch Extremereignisse wie die Dürre in den USA oder besonders verheerende Überschwemmungen in Pakistan hätten zugenommen. Diese Verschärfung der Wetter- und Klimaereignisse werde „zunehmend durch den Klimawandel geprägt“, sagte Jarraud: „Der Klimawandel verschärft die natürliche Klimavariabilität.“

 

Indien ist ärmer als Hungerländer in Afrika

Die Ernährungssituation in Indien ist inzwischen so dramatisch, dass die Regierung für 70 Prozent der Bevölkerung Nahrungsmittel subventionieren will. Das neue Food Security Bill (das nach Ansicht de Opposition allerdings eher dem aufziehenden Wahlkampf geschuldet ist) soll nach Angaben der Congress-Präsidentin Sonia Gandhi 75 Prozent der ländlichen und 50 Prozent der städtischen Bevölkerung jeden Monat fünf Kilogramm Getreide zu stark ermäßigten Preisen zur Verfügung stellen.

Das International Food Policy Research Institute hat in seinem Welthungerindex 2012 die Ernährungssituation in Indien als „alarmierend“ bezeichnet. Die Lage sei schlimmer als in afrikanischen Krisenländern wie Simbabwe oder dem Sudan. Nach Angaben der Weltbank leben in Indien ein Drittel der Ärmsten Menschen der Welt. Ein Indikator dafür ist die Ernährungssituation der Kinder: fast die Hälfte ist chronisch unterernährt.

Das Subventionsprogramm für Grundnahrungsmittel kommt nur eine Woche, nachdem das aufstrebende Schwellenland Indien seinen ersten selbst gebauten Flugzeugträger zu Wasser gelassen hat. Bereits einen Tag nach dem stolzen Ereignis wurde die Marine von einem Rückschlag getroffen, als im Hafen von Bombay ein U-Boot explodierte und und 18 Menschen in den Tod riss. Nicht nur bei den Seestreitkräften, auch in einem anderen prestigeträchtigen Bereich liefert sich Indien ein Kräftemessen mit dem ewigen Rivalen China und dem Westen: indische Raketen haben eigene Satelliten zum Mond gebracht, die dort Wasser entdeckt haben. Allerdings wäre Wasser vor der Haustür wichtiger: denn 60 Prozent der Bevölkerung hängen nach wie vor von der Landwirtschaft ab, die auf Gedeih und Verderb auf einen guten Monsoon angewiesen ist. Und der schwankt durch den Klimawandel stärker als je zuvor.

21.8.2013

2012 war eines der zehn wärmsten Jahre

Der Klimawandel macht keine Pause: auch das abgelaufene Jahr 2012 gehört zu den zehn wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Das geht aus einem Statusbericht „State of the Climate in 2012“ hervor, den 384 Wissenschaftler aus 52 Ländern unter der Leitung des Nationalen Ozeanografischen und Atmosphärischen Institutes NOAA der US-Regierung hervor. Die US-Studie stellt fest, Für die USA und Argentinien war 2012 das heisseste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen; die Arktis erwärmte sich doppelt so schnell wie andere Regionen, während in der See Antarktis noch nie so viele Eisberge schwammen (als Folge kollabierender Eisschelfe und abbrechender Gletscher). Entsprechend stiegen auch die Meeresspiegel auf Rekordwerte. Derweil nahm die Konzentration des Treibhausgases CO2 auf Spitzenwerte zu; so wurden in 2012 erstmals Werte über 400 ppm gemessen, sogar an einigen Stationen in der Arktis.

Der Report der internationalen Wissenschaftler der US-Behörde steht damit im Gegensatz zu den sog. Klimaskeptikern und auch Berichten von Medien, nach denen der Klimawandel quasi „Pause“ machen würde – woraus implizit abgeleitet wurde, dass der Kampf gegen Klimawandel sei überflüssig.

 

http://www.climate.gov/news-features/understanding-climate/state-climate-2012-highlights

FAO: weltweit mehr Dicke als Unterernährte

Noch immer sind 868 Millionen Menschen oder 12,5 Prozent der Weltbevölkerung unterernährt, berichtet die die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen. Bei der ersten Veröffentlichung des Welternährungsberichtes in 1947 war es noch die Hälfte der Weltbevölkerung. Im Vergleich zu 1990 hat sich die Zahl der Hungernden nochmals halbiert – während sich gleichzeitig die Zahl der Übergewichtigen verdoppelt hat.

Weltweit gebe es bereits fast doppelt so viele Übergewichtige wie Hungernde; von den 1,4 Mrd. Dicken gelten 500 Mill. sogar als Fettleibig. Diese Fehlernährung koste weltweit über die Gesundheitssysteme im Jahr ca. 3,5 Billionen US-Dollar, heißt es im aktuellen Welternährungsbericht, der am 4. Juni 2013 veröffentlicht wurde.

Papst: Nahrung verschwenden ist wie Stehlen von den Armen

Papst Franziskus beklagt eine „Kultur der Verschwendung“ in einer zunehmend konsumorientierten Welt. Bei seiner wöchentlichen Audienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am 5. Juni 2013, dem UN-Umwelttag, eine Kultur der Verschwendung habe die Menschen gleichgültig gemacht, sogar wenn es um das Wegwerfen von Nahrungsmitteln gehe. Vor zwei Generationen sei dies undenkbar gewesen – und es sei untragbar in einer Welt, in der viele Menschen hungern müßten. Wörtlich sagte de Papst: „Nahrung wegzuwerfen ist, als würde man vom Tisch der Armen und hungrigen stehlen“. Nach verschiedenen Berichten wird weltweit fast die Hälfte aller Lebensmittel weggeworfen – mehr als 2 Mrd. Tonnen Nahrung pro Jahr.

Auch islamische Rechtsgelehrte verurteilen die Verschwendung von Nahrung. Die weggeworfenen Lebensmittel des einen seien die Mahlzeit des anderen, sagte Mohammed Zaki aus Saudi-Arabien zum Abschluss des Ramadan. Gerade beim abendlichen Fastenbrechen landeten Unmengen Lebensmittel auf dem Müll. Dies sei eine Sünde gegen den Sinn des Ramadan, der für Hunger, Entbehrungen und die Not Bedürftiger sensibilisieren solle. Andere Gelehrte bezeichnen Verschwender als „Brüder Satans“, da ein Kennzeichen des Teufels die Undankbarkeit sei.

Klimawandel ist „public enemy No. 1“

Der beginnende Klimawandel ist das größte Hindernis für die Beseitigung der extremen Armut. Das betonte die Vorsitzende der UN-Organisation für Katastrophenabwehr, Margareta Wahlström, am 6. Juni 2013 in Genf bei der Vorstellung eines Arbeitsgruppenberichts des United Nations Office for Disaster Risc Reduction UNISDR.

Der Bericht mit dem Titel „A New Global Partnership: Eradicate Poverty and Transform Economies through Sustainable Development“ beschreibt den Kontext einer Welt mit 1,2 Mrd. Menschen, denen nur 1 Prozent aller Ressourcen zur Verfügung steht, während die reichste Milliarde Menschen über 72 % der Ressourcen verbrauchen. Der Klimawandel sei dabei derjenige Trend ist, der entscheidet, ob das Ziel der Beseitigung extremer Armut erreicht werden kann.

http://www.unisdr.org/archive/33474